vaterSEIN

AKTUELL: Es werden Väter gesucht, die als Autoren an einem Buchprojekt mitwirken mögen, indem sie ihre Rolle während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ihrer Partnerin reflektieren. Bitte bis Ende November eine kurze Info senden. Hier der Ausschreibungstext und hier eine Audio-Datei dazu, mit der ich mich vorstelle und Mitautoren suche.

„Na, wie ist das so in der Rolle als Vater?“, wirst Du vielleicht im Familienkreis, von Kollegen oder Nachbarn gefragt. Tja, was antwortest Du da? Sprichst Du von den schlaflosen Nächten, dem Abgeschobenwerden auf das Sofa? Oder Du selbst möchtest von Dir aus auf dem Sofa schlafen, um überhaupt noch Ruhe zu finden? Oder aber, Deine Frau und Du habt vereinbart, dass Du Dich in der Nacht um das Baby kümmerst, damit Deine Frau für den Tag Kräfte sammeln kann? Die Welt steht auf dem Kopf, oder? Und trotzdem musst Du im Job abliefern, stimmt’s?

Vielleicht bist Du auch ein wenig eifersüchtig auf das Baby? Besonders Väter, die sich (z. B. pandemiebedingt) nicht im Raum, wo die Geburt stattfand, aufhalten durften, ereilt das Gefühl der Eifersucht. Wenn man den Mann als „einen gefährlichen Mikrobenträger behandelt, der das Leben seiner Frau und seines Babys bedroht, ist es nicht überraschend, dass er auf das Baby eifersüchtig ist und sich überflüssig vorkommt“ (Kitzinger, S., Natürliche Geburt, 1983, S. 346). Das medizinische Personal damals, in den 80er-Jahren, hat den Mann eher als „Störfaktor“ angesehen und behandelt; vielleicht auch, weil er eher weniger die Abläufe einer Geburt kannte?

Fühlst du Dich, nach der intensiven gemeinsamen Zeit mit Deiner Frau, in der Ihr die Schwangerschaft genossen habt, nun isoliert? Fühlst Du Dich nun allein, weil Du Deine Frau als Gefährtin vermisst? Kommen bei Dir Kindheitserfahrungen des Alleinseins, des Alleingelassenwerdens hoch? Vielleicht erinnern sich Dein Körper und Deine Seele an das Gefühl, als Du Dich als Kind schon allein fühltest, weil ein Geschwisterchen geboren wurde? Hast Du da etwas vielleicht nicht überwunden? Oder wird etwas bisher immer Unterdrücktes durch die Geburt Deines Kindes verstärkt? Schau genau hin, was das Leben Dir vor die Füße wirft.

Ich wünsche Dir, dass Deine Frau Dir weiterhin die Bestätigung gibt, dass Du von ihr immer noch geliebt und gebraucht wirst und dass Du ein einzigartiger, wunderbarer Ehemann und Vater bist.

Ich wünsche Euch eine friedvolle und harmonische Elternschaft, die Euch beide bereichert. Deine Frau als Frau und Dich in der Rolle als Mann.

Du kennst ja das Zitat: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“. Ja, Elternschaft ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Ich wünsche Euch, dass Ihr Euch Euer Dorf aufbauen könnt. Magst Du Dich austauschen über die Work-Life-Balance, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

 

Partnerschaftsprobleme – Beratung für Väter

Nun bist Du schon einige Monate oder vielleicht auch Jahre Vater? Du kannst nicht mehr; Du siehst und hast keine Chance mehr, Dich weiterzuentwickeln? Ihr tretet als Paar auf der Stelle und tut Euch und vor allem den Kindern – als Paar ‒ nicht mehr gut?

Schwelende oder offene Konflikte nehmen kein Ende? Was sind Konflikte eigentlich?

Konflikte, im Sinne einer aktiven Auseinandersetzung, sind teilweise unausweichlich und unumgänglich. Konflikte prägen durchaus das menschliche Miteinander.

„Nimm jede Situation als Angebot für Deine Entscheidungen. Nimm und gib wie Du es verantwortlich für Dich selbst und andere willst“ (Cohn, R. C.: https://www.rci.at/tzi/was-ist-tzi/postulate/). Der Aussage von Ruth Cohn nach könnten wir belastende Konflikte (zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung) annehmen oder wir könnten es auch lassen. Also, Mann: Wegrennen oder sich den Themen stellen?

Du entscheidest, wie Du mit Konflikten umgehst. Je nachdem, wie Du Dir Dein Leben gestaltest. Warum entstehen überhaupt Konflikte? Menschen agieren aus ihrem eigenen Rollenverständnis heraus und empfinden subjektiv ihre eigenen Anliegen häufig als vordringlich.

Konflikte sollten kein Tabu sein

Verdrängung von Konflikten, weil sie angeblich als Unvermögen oder Schwäche ausgelegt werden könnten, bieten den Nährboden für weitere, sich darauf aufbauende Konflikte. Never ending story also. Konflikte prozessorientiert anzugehen, ist sinnvoller, als an ihnen womöglich zu erkranken.

Frage Dich: Was macht der Konflikt mit mir? Welche Bereiche haben noch (darüber hinaus) mit dem Konflikt (oder der Konfliktentstehung) zu tun? Wie bin ich früher mit Konflikten umgegangen? Wie im Moment? Wie wappne ich mich, wenn ein Konflikt aufzieht?

Nimmst Du Konflikte als notwendigen Bestandteil des Zusammenlebens wahr? Belastet Dich ein Konflikt? Zwischen Euch stehen Themen oder Ereignisse im Raum, über die Ihr Euch gern mit einer neutralen dritten Person austauschen wollt?

Paarmediation

Eine Konfliktbegleitung kann durch eine Mediation erfolgen, indem die jeweiligen Parteien durch ein Verfahren selber und höchstpersönlich nachhaltige Lösungen entwickeln.

Du leidest unter chronischem Kummer, was Deine Beziehung angeht? Dann wäre eine Mediation sinnvoll; aber das macht nur Sinn, wenn Ihr beide das auch wirklich wollt.

Mediation hat zum Ziel, zwischen Mann und Frau eine Win-win-Situation durch einen neutralen Dritten herzustellen. Es geht nicht darum, wer Schuld hat, was (subjektiv) wahr ist oder was nicht, es geht nicht um: 100 % richtig und 100 % falsch.

Sichtweisen sollen aber zukunftsorientiert ausgetauscht werden, denn Du und Deine Partnerin seid Konflikt-Experte / -Expertin Eurer eigenen Sache. Die Verantwortung der Konfliktklärung, und insbesondere ihrer selbst entwickelten Lösung, liegt bei Euch gemeinsam. Ich möchte Euch Mut machen und in Euch die Zuversicht wecken, das Verfahren der Mediation online kennenzulernen.

Mediation bedeutet, dass Euch eine unparteiische Person, die Mediatorin, dabei behilflich ist, konstruktiv und konkret Lösungsstrategien zu entwickeln. Es wird lediglich zwischen Euch vermittelt, um eine neue Grundlage für ein zukünftiges (mehr oder weniger) Miteinander zu schaffen.

Auf der Basis Eurer persönlichen Bedürfnisse und Eurer individuellen Gerechtigkeitsvorstellungen soll eine Win-win-Situation entstehen, weil Ihr selbst diese GUTE LÖSUNG FÜR ALLE herbeigeführt habt.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“, so Paul Watzlawick (https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html). Kommunikation hat immer mit einem Gegenüber zu tun, also mit einer Person, mit der oder dem wir in Beziehung stehen (ob wir wollen oder nicht).

Nutzt die Mediation, um den Konflikt mit der anderen Partei lösungsorientiert anzugehen, da Konflikte einen notwendigen Bestandteil des Zusammenlebens ausmachen.

Lernt, eine positive Kommunikation mit dem Konfliktpartner / der Konfliktpartnerin, unter Begleitung neutraler Mediatoren, zuzulassen.

Ihr werdet sachlich und ruhig argumentieren, denn Ihr seid beide an tragfähigen Lösungen interessiert, die dann später auch von allen Beteiligten, aufgrund von verbindlichen Absprachen, eingehalten werden. Ihr trainiert somit auch das Akzeptieren von Widersprüchen.

Mit Mediation wird eine Konfliktlösung ohne Niederlage, aber mit konkreten Absprachen, angestrebt und realisiert, weil Ihr selbst die Lösung ausarbeitet. Nach jeder Mediationssitzung erhaltet Ihr ein Kurzprotokoll: Eine von allen Seiten erstellte schriftliche Vereinbarung, als einvernehmlicher Vertrag zu beiderseitigem Vorteil, stellt das Ziel dar.

Abgrenzung: Recht ‒ Mediation ‒ Therapie

Wer Zeit und Geld hat und sich einer späteren Rechtsentscheidung unterwerfen möchte, strebt eine juristische Auseinandersetzung (Klage, Beweis etc. im Rahmen des Prozessrechts) an.

Wer zur Konfliktbearbeitung zukunftsorientierte und nachhaltige Lösungen bevorzugt, sie zumindest einmal probieren möchte, nutzt das Verfahren der Mediation. Mediation fördert auch gesellschaftspolitisch eine konstruktive Konfliktkultur.

Im Erstgespräch wird geklärt, ob die jeweilige Eigenverantwortung (Autonomie) ausgeprägt ist, um überhaupt eine Mediation beginnen zu können. Ein nicht ausgleichbares Machtgefälle zwischen den Konfliktparteien würde für eine Mediation problematisch sein. Beide Parteien sollten psychisch/physisch stabil sein.

Mediationsverfahren ersetzen keine Rechtsberatung, welche Rechtsanwälten vorbehalten ist. Mediation hilft den Beteiligten auf einer prozessualen Ebene, zu einer Einigung zu kommen.

Denkt Ihr bereits an eine juristische Auseinandersetzung? Ihr selber könnt im Rahmen der Mediation Lösungen entwickeln, an die ein Richter / eine Richterin bei einem gerichtlichen Verfahren womöglich nie gedacht hätte.

Meine Rolle für Eure Konfliktbearbeitung, für Verhandlungs- und Entscheidungsprozesse ist:

  • Euch einen sicheren Raum zu schaffen,
  • Euch eine neutrale, empathische Gesprächsleitung während des Prozesses der Mediation zu sein,
  • Euch kreativ Unterstützung bei der Suche nach Einigungen, bei gemeinsamen Problemen, zu ermöglichen,
  • Vertraulichkeit herzustellen und sie online zu halten.

Ziel ist, dass Ihr Euch mit der Lösung, die Ihr selbst für Euch gefunden habt, besser fühlt, als wenn Ihr die Mediation nicht durchgeführt hättet.

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