Gedanken eines Zwillingsvaters zu seinen Erfahrungen während der Schwangerschaft seiner Frau…

Ich bin Vater von mittlerweile erwachsenen Zwillingen, und wenn ich so auf die Zeit der Schwangerschaft zurückblicke, dann war das für mich als Vater ganz spannend. Als Mann ist einem ja die Rolle des unterstützenden Zuschauers zugeteilt, und im Gespräch mit anderen Vätern habe ich öfter merken können, dass diese Rolle nicht jedem so leichtfällt.

Ein Kollege erzählte mir, daß er während der sehr schwierigen Geburt seines ersten Sohnes ständig in Selbstvorwürfen versank, Was habe ich getan? Dafür bin ich verantwortlich! Warum habe ich sie geschwängert? Ernsthaft, hat er mir so erzählt. Mein Bruder rief mich jedes Mal nach der Geburt seiner beiden Kinder völlig high an, und war völlig davongetragen über die Leistung seiner Frau, die all das durchgestanden hatte, um den Kindern das Leben zu schenken.

Männern bleibt da nur die Rolle des Unterstützers und Bewunderers. So auch mir, meine Söhne kamen mit einem Gewicht von jeweils 3500g auf die Welt, und meine Frau ist keine Walküre, sie ist eher zierlich gebaut.  Entsprechend war ihr Leibesumfang gegen Ende der Schwangerschaft, und je weiter diese vorankam, umso größer wurde meine Sorge, denn sie fuhr bis zum Geburtstag Fahrrad. Zu Fuß gehen konnte sie nicht mehr, da sie die Beine voller Wasser hatte und nur noch in Paar Schuhe, in das sie hineinpasste. Meine Sorge um sie rührte sie allerdings nicht allzu sehr, sie fand das übertrieben. Sie ist es gewöhnt, auf sich aufzupassen.

Mitten in der Nacht kam der Blasensprung, wir fuhren mit dem Taxi ins Krankenhaus. Wir hatten den schönen Traum von der natürlichen Geburt, der uns vom diensthabenden Personal vorsichtig ausgeredet wurde. Einer der beiden lag mit den Füßen nach unten, und hatte auch noch die Nabelschnur um den Hals gewickelt, wie sich herausstellte.

So ein Kaiserschnitt ist eine recht blutige Angelegenheit, wie die Geburt ja überhaupt eigentlich nicht romantisch ist. Ein Bekannter, der auch bei der Geburt seiner Tochter dabei war, sagte mir, dass er das nie mehr erleben möchte. Er ist LKW-Fahrer, und war mit der völlig ungewohnten Situation total überfordert. Ob also die Väter bei der Geburt dabei sein müssen, würde ich jedem Paar selbst überlassen.

Früher war es so, dass die gebärenden Frauen von erfahrenen Frauen und der Hebamme begleitet wurden, Männer hatten da gar keinen Platz.  Ob es also ein Fortschritt ist, dass die Väter bei der Geburt dabei sind, vermag ich nicht zu sagen.  Manche können ihre Frauen sicherlich unterstützen, andere nicht. Es ist eine individuelle Entscheidung, die völlig unvoreingenommen getroffen werden sollte. Wer es sich nicht zutraut, sollte nicht überredet werden, denn er ist dann keine Hilfe.

Vorher und danach präsent sein, einfach da sein, ist aus meiner Sicht das Beste.  Das ist meine Meinung, jeder kann dazu seine eigene, für ihn richtige Einstellung haben.

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